Donnerstag, 19.09.2024

Wie fühlt sich Dissoziation an? Ein Erfahrungsbericht von Betroffenen

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Benjamin Hoffmann
Benjamin Hoffmann
Benjamin Hoffmann ist ein erfahrener Wirtschaftsredakteur, der mit seinem fundierten Wissen und seiner klaren Analyse überzeugt.

Dissoziation manifestiert sich in verschiedenen Formen, die oft mit traumatischen Erlebnissen und einem schwierigen familiären Umfeld verknüpft sind. Viele Betroffene erleben in ihrer frühen Kindheit Schwierigkeiten in der Bindung, die zu einem Gefühl von Verlorenheit und Unsicherheit führen. In Krisensituationen kann das Gehirn mit einer Art Totstellreflex reagieren, was zu einer verzerrten Wahrnehmung führen kann. Diese psychische Abkoppelung kann Einsamkeit verursachen und eine Kluft zwischen Empfindungen und Handlungen schaffen. Achtsamkeit kann ein hilfreiches Mittel sein, um belastende Erfahrungen zu verarbeiten, jedoch kämpfen viele damit, ihre psychische Gesundheit zu stabilisieren. Wie fühlt sich Dissoziation an? Es ist ein vielschichtiges Gefühl von Entfremdung und innerer Leere.

Körper und Geist: Das Gefühl der Entkopplung

Das Gefühl der Dissoziation ist wie ein Zustand der Entkopplung von Körper und Geist, in dem Betroffene oft das Gefühl haben, als wären sie ein Beobachter ihres eigenen Lebens. Diese Erfahrungen können von Gedächtnislücken und einem automatischen Funktionieren geprägt sein, bei dem die Kontrolle über Emotionen, Schmerzempfinden und kognitive Fähigkeiten verloren geht. In solchen Momenten fühlt man sich losgelöst von der Gegenwart, als ob man in einem Zustand der Derealisation gefangen ist. Oftmals geht dies mit Einsamkeit einher, da das Bewusstsein für die physikalische Interaktion mit der Umgebung stark eingeschränkt werden kann. Das Embodiment, das die Verbindung zwischen Geist und Körper beschreibt, scheint aufgehoben zu sein, was die Erfahrungen von Dissoziation besonders herausfordernd macht.

Emotionale Isolation: Wenn du dich alleine fühlst

Dissoziation kann oft mit einem Gefühl von emotionaler Isolation einhergehen. Betroffene berichten von Gedächtnislücken, die sie von ihren eigenen Emotionen und Beziehungen abtrennen. Diese Einsamkeit verstärkt sich, wenn man das Gefühl hat, dass niemand die inneren Kämpfe wirklich versteht. Viele suchen Trost in Phantasiereisen, um der kühlen Realität zu entfliehen. Tipp 1 dabei: Versuche, deine Gefühle zu benennen und bewusst zuzulassen, anstatt sie zu verdrängen. So kannst du einen Schritt aus der emotionalen Isolation herausfinden und dich wieder mit dir selbst verbinden.

Auswirkungen auf das tägliche Leben: Leben mit Dissoziation

Leben mit Dissoziation kann eine erhebliche Belastung im Alltag darstellen. Menschen mit dissoziativer Identitätsstörung erleben häufig emotionale Konflikte, die aus Traumata, Missbrauch oder Unfällen resultieren. Die ständige Flucht vor Stress und belastenden Erinnerungen führt dazu, dass das Zusammenleben mit anderen oft herausfordernd ist. Unterstützung und Liebe von Freunden und Familie sind entscheidend, um mit den Auswirkungen von Dissoziation umzugehen. Es ist wichtig zu verstehen, wie sich dissoziieren anfühlt, um den Ursachen, die oft in Kriegen oder schweren Lebensereignissen verankert sind, besser begegnen zu können.

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